Der Tambourmajor

Der Tambourmajor ist keine offizielle Figur der Offenburger Hexenzunft. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine Verkleidung, die für einen Zeremonienmeister bzw. Conférencier prädestiniert ist.

Hierfür wurde der Tambourmajor letztlich auch geschaffen. Bekleidet mit einem Wams aus Büttelstoff, einem weißen Hemd, einer roten Strumpfhose, schwarzen Lackschuhen mit Schnallen, einer langen Perücke und einem Hut mit Feder, trat er auf dem Hexenball 1953 erstmals in Erscheinung. Diese Rolle übernahm niemand Geringeres als unsere aktive Hexe „Meggele-Beck“, Bäckermeister Karl Gehring.

Der Erznarr führte die Zunft auf dem Hexenball beim Einmarsch in den großen Saal des Drei König-Hotels an und machte mit großer Mimik und Gestik, seinen Schellenbaum schwingend, auf sich aufmerksam. Sein Gesicht war weiß geschminkt und der Augenlidstrich extrem betont. Auf der Straße war der Tambourmajor, die Zunft anführend, beim Kinderumzug zu sehen.

Bereits in den 1960er Jahren verschwand der Tambourmajor jedoch von der Bildfläche. Karl Gehring war es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich, diese Rolle auszuüben.

An der Fasent 2011 kamen Christoph Panther (Enkel von Karl Gehring) sowie unser heutiger Zunft- und Hexenmeister Sven Schaller auf die Idee, diesen Tambourmajor wieder aufleben zu lassen. Es dauerte ganze zwei weitere Jahre bis die Idee umgesetzt wurde und man im Jahre 2013 an die Herstellung der Garderobe ging.

Beim Hexenball 2014 in der Abtsberghalle in Zell-Weierbach hatte der wieder erweckte Tambourmajor Premiere. Christoph Panther trat in die großen Fußstapfen seines Großvaters und erwies sich mehr als würdig. Er marschierte mit dem Schellenbaum ein und zog wie einst sein Großvater die Blicke der Zuschauer auf sich. Bis zum heutigen Tage lebt nun die Idee unseres „Meggele-Becks“ sowie der Gründerväter weiter.